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die Quaden im heutigen Mähren -er Donau zu; die
Ae stier an der Ostsee im heutigen Preußen und den
See Inseln, sie waren im Besitze des Bernsteins; die
Skandinavier/ in der großen Halbinsel von Schwe-
den, Norwegen, Lappland und Finnland, die Te»ton-
nen, die Franken, — und noch mehr andere, die nur
flüchtig und vorübergehend in der Geschichte leben. *)
Diese Völker wechselten von Zeit zu Zeit ihre Sitze,
viele schmolzen zusammen und erschienen wieder unter
neuen Namen, in verlassene Stammbezirke anderer rück-
ten Nachwanderer ein, theils friedlich, theilö kämpfend;
um bessere Gebiete. Bei zunehmender Volksmenge ver-
suchten viele von der Oder und Elbe her südlich im her-
zynischen Walde einzudringen, selben auszurotten, und
sich darin seßhaft zu machen; wodurch die Germannen
allmablig dag ganze linke Ufer der Donau gewannen. **)
Bei Griechen und Römern blieb dag Wort Ger-
mannen immer allgemein, zur Bezeichnung aller man.
uischen Nordvölker Europas. — Unter den vielen Ger-
mannen Stammen wurden die Teutonen für die Fol-
gezeit am merkwürdigsten. Der Name dieses Stammes
erscheint zuerst mit Verlaßigkeit im Kampfe, den sie, im
Vereine mit den wilden Cimbern (Kymbern) gegen Ma-
rius siegreiches Römerheer bestanden. Es wohnten diese
Teutonen auf mehrern Inselländern im heutigen Dä-
nemark an der Südküste der Ostsee und in den angren-
zenden Theilen Skandinaviens. Rach dem Ziehen
vieler germannischen Völkerschaften nach Süd- und West-
Europa , während der großen Völkerwanderung im fünf-
ten Jahrhundert, wurden die Teutonen im Nachrü-
cken gegen Süden den Keltenstammen an der Donau be-
kannt. — Neue Volköveretne bildeten sich im sechs,
ren und siebenten Jahrhundert unter neuen Namen; doch
erst später im Mittelalter, gegen Ende des neunten Jahr-
*) Deutschlands Urgeschichte von Christian Carl
Barth. Baireuth und Hof, bei Grau. I. Thl. 18i6.
tl. Thl. 1820. — Anhang und Register 1821.
I- P- Lud ewig, Geschichtschreiber des Bi-
sch o f t h u m S W ü r z b u r g. Frankfurt, bei T. Fritschen
1715 (Fol.). S. 5 bis 352.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
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Mittelreich zwischen Ost- und Westfranken ist zwar ver-
schwunden und in seinen nördlicheren Theilen jenem zu-
gefallen, dagegen haben sich zwei selbständige burgun-
dische Reiche gebildet, das cisjuranische und das
transj uranische, während sich auch Italien unter einem
einheimischen Königsgeschlechte abgesondert und als selb-
ständig hingestellt hat. — Im Osten sind die slavischen
Gebiete bis auf Kärnten und das obere Pannonien dem ost-
fränkischen Reiche verloren gegangen.
No. 3.
Mittel-Europa im Jahre 1000,
Das ostfränkische Reich, beim Tode des letzten Karo-
lingers im Jahre 911 und während der kurzen Herrschaft
Konrads I. vollständiger Auflösung verfallen, wird durch
das kräftige Geschlecht der sächsischen Herrscher, nament-
lich durch Heinrich I. und Otto I. zu einem neuen kraft-
vollen und einheitlichen Ganzen vereinigt. Jener zwingt
die in den Wirren der karolingischen Zeiten wiederauf-
gekommenen herzoglichen Stammesgewalten wieder zum
Ganzen und entreisst den Westfranken das zu diesen ab-
gefallene Lothringen, dieser schwächt die herzoglichen
Gewalten noch mehr, erobert das Königreich Italien und
vereinigt die römische Kaiserkrone Karls des Grossen für
immer mit der deutschen Königskrone: Heiliges rö-
misches Reich deutscher Nation. — Unterdessen wird
die Reichsgrenze weit nach Osten vorgeschoben, Böhmen
und Mähren werden dem Reiche wieder beigefügt und nach
Unterwerfung der Abodriten, der Liutizen und der Sorben
die Billungsche Mark unter Hermann Billung und die grosse
Ostmark unter Gero geschaffen. Letztere zerfällt nach Gero's
Tode in mehrere Theile, im Jahre 1000 sind es Nordmark,
Ostmark im engeren Sinne und Mark Meissen, alle drei
unabhängig von einander und von dem Herzogthum Sachsen.
Durch den grossen Slavenaufstand vom Jahre 983 sind in-
dessen die Übereibischen Gegenden der Nordmark und der
liutizische Theil der billungschen Mark deutscher Herr-
schaft einstweilen wieder verloren gegangen.
In Frankreich, zu welchem auch die spanische Mark
noch gehört und wo man im Jahre 987 Hugo Capet, Her-
zog von Franzien, auf den Thron erhoben, stehen die
grossen Kronvasallen, besonders die Herzoge von Burgund,
Aquitanien und der Normandie (der die Lehnshoheit über die
Bretagne beansprucht) und die Grafen von Flandern, Ver-
mandois und Toulouse — die sogenannten Pairs — der
Krone viel selbständiger gegenüber als in Deutschland.
Das Königreich Burgund, im Jahre 933 aus der
Vereinigung des cisjuranischen mit dem transjuranischen
Reiche hervorgegangen, aber kraftlos nach Innen und Aussen,
geht bereits dem Verluste seiner Selbständigkeit entgegen,
indem es schon im Jahre 1032 nach dem Tode König
Rudolfs Iii. mit Deutschland vereinigt wird.
Von den nicht aus der karolingischen Monarchie her-
vorgegangenen Staaten hat sich das Herzogthum Polen
durch Vereinigung der lechischen Slavenstämme an Oder
und Weichsel gebildet; durch Eroberung der vorher böh-
mischen Landschaft Chrobatien an der oberen Weichsel und
durch Ausdehnung seiner Herrschaft über Pommern ge-
winnt der junge Staat wesentlich an Macht. Die Anerken-
nung dor Oberhoheit des Kaisers von Seiten des Polen-
herzogs begründete nur eine sehr lose Abhängigkeit vom
Reiche. — Ungarn, bereits durch Geisa und seinen Sohn
und Nachfolger Waik (Stephan) durch Demüthigung der
magyarischen Häuptlinge unter ihre Macht geeinigt, wirtl
im Jahre 1001 zum Königreiche erhoben.
/
No. 4.
Europa im Jahre 1150.
Auch um die Mitte des zwölften Jahrhunderts tritt uns
als Haupt- und Centraimacht Europa's das römisch-deutsche
Kaiserreich entgegen. Die Grenzen desselben haben sich
seit der Erwerbung des arelatischen Reiches nicht wesent-
lich verändert, besonders nicht im Westen, wo das im
Ganzen ohnmächtige Frankreich noch nicht zu seiner spä-
terén Angriífspolitik übergegangen ist. Im Norden hat
allerdings das Reich durch die bekannte Abtretung der
Mark Schleswig an Dänemark von Seiten Konrads Ii. im
Jahre 1025 eine Einbusse erlitten, ebenso im Süden, wo
nach der Bildung des normannischen Herzogthums Apulien
die Markgrafschaft Teate und einige andere Landschaften,
welche dem Reiche vorübergehend angehört hatten, ver-
loren gegangen sind, dagegen ist im Jahre 1150 bereits
der glückliche Anfang gemacht, die Reichsgrenze gegen das
Slaventhum wieder weiter nach Osten vorzurücken und schon
sind die Gegenden jenseits der niedern und der Mittelelbe
den Wenden — diesmal für immer — wieder entrissen.
Nach dem Zerfalle des Khalifates von Cordova, seit
1031, ist es den christlichen Reichen der pyrenäischen Halb-
insel geglückt, ihre Herrschaft allmählich immer weiter auf
Kosten der unabhängig gewordenen arabischen Theilfürsten
auszudehnen. Vergeblich hatten die spanischen Mauren die
Almoraviden aus Marokko zu Hilfe gerufen; die Vortheile,
welche man mit ihrer Unterstützung errang, waren bald
wieder dahingeschwunden. Ihre Nachfolger in der Herr-
schaft über das westliche Nordafrika und den noch im Be-
sitze der Mohamedaner befindlichen Theil Spaniens sind
seit 1146 die Almohaden.
Das oströmische Reich hat zwar durch Eroberung
seine Herrschaft über den grössern Theil der Balkan-
halbinsel wieder ausgedehnt, dagegen ist es in Kleinasien
durch das Vordringen der Seldjuken fast nur noch auf die
Küstenlandschaften beschränkt. Die politische Gestaltung
Vorderasiens im Jahre 1150 (nach dem zweiten Kreuzzuge)
zeigt uns das durch die Eroberungen der Kreuzfahrer ge-
gründete Königreich Jerusalem mit der Grafschaft
Tripolis zwar noch intact, dagegen von seinen ehemaligen
Vasallenstaaten die Grafschaft Edessa ganz, das Fürsten-
thum Antiochia zum grössern Theile in den Händen des
Atabeken Nureddin, während die kleinere Hälfte mit der
Hauptstadt Antiochia, ebenso wie das Fürstenthum Armenien,
die oströmische Oberhoheit anerkannt hat.
Von den slavischen Staaten des Ostens erregt besonders
Rus s land durch seine bereits grosse Ausdehnung unsere
Aufmerksamkeit; die Republik Nowgorod ist schon damals
im Besitze der entfernten Gegenden der jetzigen Archangelsk-
schen Statthalterschaft. Freilich entspricht die Macht des
Reiches nicht seinem Umfange, da die zahlreichen Theil-
fürsten durch ihre stetigen Kämpfe gegen den Grossfürsten
und gegen einander ihre Kraft aufreiben, so dass es später
den vordringenden Tataren leicht wurde, ihre Herrschaft
über Russland zu begründen. Ihnen fiel auch das seit der
Mitte des 11. Jahrhunderts auf den Trümmern der cha-
zarischen Herrschaft entstandene Reich der ugrischen Ru-
mänen oder Polowcer anheim. — Auch das polnische
Reich ist um 1150 bereits in eine Anzahl Herzogthümer
zerfallen, deren Fürsten so gut wie unabhängig neben ein-
ander dastehen.
Von den germanischen Reichen des skandinavischen
Nordens sind jetzt — seit 1134 — Gothland und Schwe-
den durch Personalunion verbunden.
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Extrahierte Personennamen: Konrads_I. Heinrich_I. Heinrich_I. Otto_I. Karls Hermann_Billung Gero Hugo_Capet Rudolfs Stephan Konrads
Extrahierte Ortsnamen: Italien Mittel-Europa Lothringen Italien Karls Nordmark Mark_Meissen Herzogthum_Sachsen Frankreich Franzien Burgund Flandern Toulouse Deutschland Burgund Rudolfs Deutschland Ungarn Europa Frankreich Cordova Marokko Nordafrika Spaniens Kleinasien Jerusalem Antiochia Antiochia Armenien Russland